Die Chronik des WVE







Dieser Gemeinschaft gelang dann auch die Pachtung eines Geländestreifens am Heike­schloot vom Domänenpächter Iderhoff. Das Ziel war erreicht und frohen Herzens führte bereits das erste Ansegeln 1930 zum vereinseigenen Pachtgrundstück.

Dass es sich bei der Interessengemeinschaft um eine verschworene Gemeinschaft handelte, wurde durch die Aktivität bewiesen, als im Herbst 1930 das aus dem Heike­schloot entnommene Baggergut, das am Ufer des Pachtstreifens abgelagert wurde, eingeebnet werden musste. Loren und Gleise wurden von Joke Rinne mit seinem ‚.Linienboot“ zum Meer gefahren, wie er auch die Beförderung der „Arbeitskolonne“ hin und zurück vom Vereinsgrundstück übernahm. Wer aus irgendwelchen Gründen nicht mitarbeiten konnte, zeigte sich auf andere Art erkenntlich. So erinnert man sich noch gern an Bäcker Woydt, von den Kindern „Opa Woydt“ genannt, der mit Körben voll Kuchen, Tee und Kluntjes die Arbeitenden und ihre Familien versorgte.

Wie im Leben wohl üblich, wachsen mit der Zeit die Ansprüche der Menschen. Das galt auch für die Mitglieder der Interessengemeinschaft. Aber auch das für unser Ostfriesland typische Wetter ließ sicher den Gedanken aufkommen, die Zelte mit stabileren Unterkünften zu tauschen.

Mit behördlicher Genehmigung wurden 1933 die ersten „Buden“ errichtet, abgesehen von der „Schlickerbude“ unseres sicher noch allen bekannten Dietje Peters. Diese wurde schon 1931 aufgebaut, um Kindern den Aufenthalt am Meer zu „versüßen“ und gleichzeitig die Arbeitslosigkeit des Besitzers etwas erträglicher zu machen.

Eigentümer der ersten „Buden“ waren Karl Schweikard, Arend Klaassen, Jan Helmers.

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Als „Buden“ wurden die Häuschen bezeichnet, weil nur solche Bauten nach der „Bauordnung für das flache Land“ erlaubt waren. So waren die Auflagen dann auch: die „Bude“ durfte nicht fest mit dem Boden verbunden sein, keine Feuerstelle haben, und nur 12 qm Grundfläche beinhalten. Daneben musste eine Gemeinschaftstoilette errichtet werden, natürlich getrennt für Frauen und Männer. Ein Schlüssel für die Toiletten war übrigens für 20 Pfennig zu haben, er war aber nicht übertragbar.

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Zu den ersten Booten wie „Lotte“ — Kiki Meinen, „Ada“ — Jan Helmers, „Piet“ — Peter Otten, „Stolzen-fels“ — Karl Schweikard, „Ägir“ — Hinni Veen, und „Weekend“ — Diedrich Peters, kamen im Laufe der Zeit weitere hinzu, die sich nicht nur auf der Hieve zeigten, sondern auch auf der Ems zu finden waren.

Vereinslokal war weiterhin die Gaststätte „Drei Kronen“. Dort wurden die Mitgliederversammlungen abgehalten und auch in fröhlicher Runde zum Klönschnack zusammengesessen. Die Boote waren im angrenzenden „Osterpiepentief“ gut untergebracht unter der Aufsicht von „Kaptain Joke“ Rinne.

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