Die Jugend drängte nach vorn, sie wollte sich neben dem „Hobbysegeln“ am Regattasegeln beteiligen. Die „Interessengemeinschaft für freie Wassersportler“ bot dafür aber nicht die Voraussetzung. Ihr Interesse lag bis dahin ausschließlich beim Hobbysegeln und dem Freizeiterlebnis am Heikeschloot.
Inzwischen war auch der bis dahin amtierende Vorsitzende Schweikard seines Amtes durch die neuen Machthaber der NSDAP enthoben und die Unterlagen der Interessengemeinschaft wurden beschlagnahmt und vernichtet. Der „Gleichschaltung“ sich beugend wurde 1934 die „Interessengemeinschaft für freie Wassersportler in den „Wassersportverein Emden von 1930 e.V.“ umgewandelt und als solcher im Vereinsregister eingetragen. Automatisch war er damit dem NSRL (nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen) angeschlossen. Nach der Einheitssatzung wurde der Vorstand durch einen Vereinsführer abgelöst. Eine spätere Eintragung im Vereinsregister lautet:
„Vorstand im Sinne des Vereinsrechts ist der Vereinsführer“.
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Damit war auch die Teilnahme an Regatten ermöglicht und die „aktive Segelei“ hatte Eingang auch in diesem Verein gefunden.
Mit offenen Jollen wurden Regatten vor Termünten und Jemgum gesegelt.
Als Begleitfahrzeuge waren Schlepper eingesetzt, auf denen gleichzeitig Frauen und Kinder der Segler untergebracht waren. Anreiz zu diesen „Unternehmungen“ selbst bei schlechten Wetterverhältnissen waren aber nicht die Preise. So gab es beispielsweise für den Sieger einen Lorbeerkranz, den anderen Mitstreitern wurde Tee und Kuchen serviert, aber dennoch, vielleicht auch gerade darum, hat es allen Teilnehmern viel Freude gemacht.
So gingen noch einige „glückliche Jahre“ des ungetrübten Segel- und Freizeitsportes in Land, bis der 2. Weltkrieg ausbrach.
Als nach dem furchtbaren Kriege Männer den Mut hatten, auch den schweren Tagen wieder gute Seiten abzugewinnen, wurde die Sehnsucht nach lange vermissten Wassersport wieder nach. Die Bestandsaufnahme der verbliebenen Boote war niederschmetternd. Viele Boote waren im ersten Kriegswinter in das übliche Winterquartier in der Ziegelei Wolthusen eingelagert, die, wie die meisten Häuser in Emden, ein Opfer von Bomben geworden war.
Dennoch fanden sich die Mitglieder bereits im Winter 1945/46 wieder in der Herrentorschule zu einer Mitgliederversammlung ein. Dem früheren Vorsitzenden Schweikard war es gelungen, die Weiterführung des Vereins mit Genehmigung der britischen Militärregierung zu ermöglichen und einen Vorstand zu konstituieren. Die Mitgliederversammlung schenkte ihrem verdienten Initiator Karl Schweikard einmütig das Vertrauen als Vorsitzenden, und wählte in den ersten Nachkriegsvorstand als 2. Vorsitzenden Heinrich Ahlmann, als Kassenwart Harm Geerken und als Schriftführer Gerhard Wilts.
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