Die Chronik des WVE







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Schmerzlich vermisst wurden die Vorkriegsmitglieder, die ein Opfer des grausamen Völkermordes geworden waren. Den Verein in ihrem Sinne weiterzuführen und zu fördern war Verpflichtung und gab den Mut zu weiteren Aktivitäten.

Die noch etwa erhaltenen Boote wurden wieder klargemacht, im Eigenbau kamen neue Boote hinzu, deren Materialien zum Bau auf die wundersamste Art herbeigeschafft wurden. „Solidarität in der Notgemeinschaft“ erbrachten wirklich „Wunder“. Das Problem war allerdings für manchen Eigner, wo er sein Boot vertauen konnte. Der „Hafen“ Osterpiepentief war nicht mehr. Mit den Trümmern der Häuser an der Schlichte war dieses Tief vollgefüllt und „Festland“ geworden.

Um so größer war die Freude der Mitglieder, als die Stadt Emden dem Wassersportverein die Hafenanlage unterhalb der Johanna-Mühle, die in der NS-Zeit von der Marine-SA geschaffen und genutzt war, zur gemeinsamen Benutzung der „Freien Turnerschaft“ – FT – übergab. Die „Freie Turnerschaft“ erhielt dann später den vormaligen SA-Sportplatz, das heutige Domizil des FT an der Petkumer Straße.

Als es dann auch noch gelang, die Hälfte einer zum Abbruch bestimmten Baracke des Stadtbauamtes vom Platz der Emsschule –des provisorischen Nachkriegsrathauses– von der Stadt zu erhalten, waren alle Mitglieder sofort bereit, Hand anzulegen und in kurzer Zeit stand ein Schuppen zur Verfügung, der nicht nur das Bootszubehör aufnahm, sondern auch ermöglichte die Gemeinschaft des Vereins zu pflegen.
Einen Hafenmeister hatte man bereits.

Das Ehepaar Gerti und Karl-Heinz Schweikard bewohnte eine selbst organisiert, gemütliche Holzbehausung im Bootshafen.

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Sie betreuten nebenher den Hafen, kredenzten auch gelegentlich ein Bier und zogen Leben im Bootshafen durch ihre bekannte Gastfreundschaft an.

Bald wurde das Hafenbecken zu klein für weiter aufzunehmende Boote. Der Vorstand beschloss deshalb, ein zweites Hafenbecken bauen zu lassen. Man kann heute kaum mehr glauben, dass vor etwa 30 Jahren das zweite Hafenbecken durch einige kräftige Männer der damaligen Firma Marschall, Larrelt, mit Spaten und Schaufel, in den Maßen wie es sich heute darstellt, in relativ kurzer Zeit ausgehoben wurde. Die ausgehobenen Erdmassen wurden auf die noch zur Verfügung stehenden Freiflächen verteilt und eingeebnet. Manchem jüngeren Mitglied unseres Vereins wird damit auch die Erklärung gegeben sein, weshalb die das Hafenbecken umgebenden Flächen soviel höher liegen als die Hafenbecken selbst.

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