Die Chronik des WVE







Dieser Plan ließ sich im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten des Vereins verwirklichen. Er sah im Erdgeschoss die Heizungsanlage, die Toiletten und die Bootslagerung, im oberen Stockwerk den Jugend- und Versammlungsraum, und im Dachgeschoss eine Hausmeisterwohnung vor. Der massive Teil des Hauses wurde vom Mitglied Bauunternehmer Hillrich Kruse zu Dumpingpreis, die Bauketten, Betonplatte, die Holzkonstruktion und die Heizungs- sowie E-Anlagen wurden zum überwiegenden Teil durch fachkundige Mitglieder in unermüdlichem Einsatz und unter Opferung jeder freien Stunde unter der Leitung des Bauleiters Nauke erstellt. Das Walmdach mit dem markanten „Ochsenauge“ wurde mit Reit durch die bekannten Reitdecker Meyer und Sohn gedeckt.

Ein Kleinod an äußerer Gestaltung, sich den Wallanlagen anpassend, war erstellt und 1957 in Betrieb genommen. Das Haus war ein lohnendes Objekt für die Fotografen, und an warmen Tagen saßen die Aktiven auf dem Balkon und schauten über die Anlagen auf das Treckfahrtstief, der Wasserstraße zur Hieve, unserem Revier. Um dieses Haus wurden wir verständlicherweise beneidet.

Erstes Hausmeister-Ehepaar waren Helmut Meyke und seine Frau Edda.

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War man mit dem Haus für Mitglieder und Boote im Hafenterrain nun zufriedengestellt, wurde das gepachtete Vereinsgelände an der Hieve immer mehr zum Problem. Die Pacht wurde fast jährlich aufgestockt, Grundstücke für weitere Wochenendhäuser standen nicht mehr zur Verfügung. Schließlich trug sich der Verpächter Iderhoff mit Verkaufsabsichten seiner am Meer gelegenen Ländereien.

In zähen Verhandlungen gelang es, die bereits gepachtete Fläche und zusätzlich einen Uferstreifen in 25 m Breite am sogenannten „Gelben Wall“ zu kaufen und die dazu erforderliche behördliche Bodenverkehrsgenehmigung zu erhalten.

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Damit war weiteren Mitgliedern Gelegenheit gegeben, ein Wochenendhaus auf dem Vereinsgelände zu errichten.

War bis dahin nach dem Kriege alles gut gelaufen, die Mitgliederzahl lag um 200 herum, Vereinsvermögen war durch Haus- und Vereinsgelände erworben, traf den Verein am 25.10.1959 der wohl größte Schicksalsschlag. Am Sonntagabend gegen 21.00 Uhr schrillten die Feuerwehrsirenen, unser schönes, stolzes Bootshaus stand in Flammen und fiel der Brandkatastrophe völlig zum Opfer. Im Holz und dem trockenen Reitdach fanden die Flammen reichlich Nahrung und die große Hitzte zog die in den Hafenbecken liegenden Boote an, auf die die brennenden Hausteile fielen und diese Boote so auch noch ein Raub der Flammen wurden. In lebensgefährlichem Einsatz versuchten Mitglieder zu retten, was zu retten war, uns beschränkte sich auf die Boote, die losgeworfen und aus dem Hafenbecken entfernt wurden konnten. Das Hausmeistere-Ehepaar floh über das Bootsschuppendach und entkam nur knapp dem Feuer. Der treue Schäferhund „Paiatz“ verlor bei diesem Brand sein Leben. Es war nicht zu fassen!

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